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Brunnenwasser Parameter

Brunnenwasseranalysen – Wassertests von Experten

Betreiber von Brunnen, die ihr Brunnenwasser auch als Trinkwasser nutzen sind aufgefordert einmal im Jahr (in Ausnahmefällen alle 3 Jahre) eine Prüfung des Wassers auf Schadstoffe und Verunreinigungen durchführen zu lassen. Eine mikrobiologische Untersuchung ist einmal im Jahr durchzuführen, da Krankheitserreger das größte Gesundheitsrisiko darstellt. Die zu untersuchenden Parameter können regional differenzieren.

Unsere Brunnenwasseranalysen umfassen folgende Parameter:

Sensorische Prüfungen

Färbung (nach EN ISO 7887-C1)
Brunnenwasser sollte klar sein. Rötliche und bräunliche Färbungen lassen erhöhte Werte von Eisen und Mangan vermuten. Algen und Bakterien können auch die Farbe des Wassers beeinträchtigen.
Der Grenzwert für die Färbung (quantitativ, spektraler Absorptionskoeffizient) ist nach der Trinkwasserverordnung 0,5 1/m.

Geruch (qualitativ)
Brunnenwasser sollte geruchsneutral sein. Verunreinigungen können ganz unterschiedliche Gerüche verursachen, von modrig bis stechend beißend.

Geschmack (qualitativ)
Brunnenwasser sollte im Geschmack für den Verbraucher annehmbar und ohne anormale Veränderung sein.

Trübung ( nach DIN 38404-C2-1)
Erhöhte Trübungswerte im Brunnenwasser sind Hinweise auf Verunreinigungen durch Schwebestoffe, bspw. Schluff oder organische Partikel, bei denen es sich um Krankheitserreger oder andere Mikroorganismen handeln kann.
Der Grenzwert für die Trübung ist nach der Trinkwasserverordnung 1 NTU.


Physikalische Parameter

Elektrische Leitfähigkeit (nach EN 27888-C8 (20°))
Ist ein Indikator für den Gehalt an gelösten Ionen (u.a. Salze), die bei hohem Gehalt zu Korrosionserscheinungen führen kann.
Der Grenzwert für die Leitfähigkeit ist nach der Trinkwasserverordnung 2500 µS/cm bei 20°.


Kationen

Wasserstoffionenkonzentration (nach DIN 38404-C5 (20°))
Die Maßeinheit von Wasserstoffkonzentration ist der pH-Wert. Man unterscheidet Wasserstoffionenkonzentration = 10-1 pH-Wert = 1

Wasserstoffionenkonzentration = 10-2 pH-Wert = 2

Calcium (nach EN ISO 11885-E22)
Calcium ist ein Bestandteil der in allen natürlichen Gewässern vorkommt. Dieses chemische Element ist ein entscheidender Bestandteil der Wasserhärte und stabilisiert den pH-Wert des Wassers. Die Geschmacksverbesserung des Wassers wird durch Calcium hervorgerufen.
Der Grenzwert für Calcium ist nach der Trinkwasserverordnung 400 mg/l.

Kalium (nach EN ISO 11885-E22)
Durch Kalium wird der osmotische Druck geregelt und die Austrocknung des Organismus wird vorgebeugt. Kalium ist auch für die Übertragung von Nervensignalen und Muskelkontraktionen zuständig. Wenn ein Mangel an Kalium besteht ist es durch Muskelschwäche, Verstopfung und/oder an chronischen Müdigkeit zuerkennen. Laut Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Kalium bei 12 mg/l.

Magnesium (nach EN ISO 11885-E22)
Magnesium in Verbindung mit anderen Erdalkali-Ionen für die Härte des Wassers zuständig. Als hart wird Wasser mit hohem Gehalt an Erdalkali-Ionen bezeichnet, mit wenigen Erdalkali-Ionen wird es als weich bezeichnet.

Ammonium (nach DIN 38406-E5-1)
Ammonium zählt zu den wichtigsten Indikatoren für eine Wasserverschmutzung. Aus hygienischer Sicht ist der Gehalt an Ammonium von Relevanz, da Ammonium aus tierischen oder menschlichen Exkrementen stammen kann.
Der Grenzwert für Ammonium ist nach der Trinkwasserverordnung 0,5 mg/l

Eisen (nach EN ISO 11885-E22)
Eisen ist in geringen Mengen ein lebensnotwendiges Element. Gleichzeitig kann Eisen Trübungen, Färbungen und Geschmacksbeeinträchtigungen im Brunnenwasser verursachen und zu Verstopfungen in Rohren führen. Oftmals wird braunes Brunnenwasser zu Tage gefördert. Hier befindet sich vermutlich im Brunnenwasser Eisen, welches in erhöhter Konzentration vorliegt. Braunes Wasser muss nicht zwingend ein Risiko für die Gesundheit sein.
Der Grenzwert für Eisen ist nach der Trinkwasserverordnung 0,2 mg/l

Mangan (nach EN ISO 11885-E22)
Mangan ist ein Mineralstoff, welches zu den essentiellen Spurenelementen zählt. Erhöhte Mangan-Werte verursachen Trübungen, Färbungen und Geschmacksbeeinträchtigungen im Wasser. Oft kommt es zu schwarzen Flecken auf der Wäsche.
Der Grenzwert für Mangan ist nach der Trinkwasserverordnung 0,05 mg/l. 

Anionen

Nitrit (nach EN ISO 10304-1-D19)
Ein erhöhter Gehalt deutet auf eine biologische Belastung des Wassers hin. Besonders für Kleinkinder stellt Nitrit eine Gefahr dar, da es die „Säuglingsblausucht“ auslösen kann. Hierbei wird die Sauerstofftransportfähigkeit gemindert und führt zur Erstickungsgefahr beim Säugling.
Der Grenzwert für Nitrit ist nach der Trinkwasserverordnung 0,5 mg/l

Nitrat (nach EN ISO 10304-1-D19)
Erhöhte Nitrat-Werte deuten auf Verunreinigungen durch organische Stoffe hin, z.B. durch Fäkalien oder Gülle.
Der Grenzwert für Nitrit ist nach der Trinkwasserverordnung 50 mg/l

Säurekapazität (nach DIN ISO 38409-7-2-H7)
Die Bezeichnung der Säurekapazität im Wasser gibt an, wie viel Säure (0,1 mol/l Salzsäure) für eine vordefinierte Wassermenge verbraucht wird bis man den pH-Wert von 4,3 eingestellt hat.


Summenparameter

Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC) (nach DIN EN 1484-H3)
TOC ist ein Summenparameter, der die Konzentration an organischen Substanzen im Wasser bemisst. Gering belastetes Wasser weist einen TOC-Gehalt von 1-2 mg/l auf. Der TOC-Wert in stark verschmutzten Gewässern liegt über 10 mg/l.

Härte (nach DIN 38409-6-H6)
Ist die Summe von Calcium und Mangan


Rechenparameter

Summe Nitrat/50 und Nitrit/3 (berechnet)
Die Nitrit- und Nitratwerte werden miteinander verrechnet.

Gesamthärte (berechnet)
Die Menge an Härtebildner (Calcium und Magnesium-Ionen) im Wasser ist die Gesamthärte.

Härtebereich (berechnet)
Laut Verordnung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln sind seit dem 29.04.2007 in Deutschland diese Parameter festgesetzt:

Härtebereich Millimol Gesamthärte je Liter Gesamthärte
1 (weich) bis 1,3 bis 7,3
2 (mittel) 1,3 bis 2,5 7,3 bis 14
3 (hart) 2,5 bis 3,8 14 bis 21,3

4 (sehr hart)

über 3,8 über 21,3

Mikrobiologische Parameter

Escherichia Coli in 100 ml (nach ISO 9308-1)
Dies ist ein Bakterium, der im Stuhl ausgeschieden wird und als Darmkeim nachzuweisen ist.

Coliforme Keime in 100 ml (nach ISO 9308-1)
Das Vorhandensein coliformer Keime ist ein Hinweis auf Verunreinigungen, die fäkaler, aber auch nicht fäkaler Art sein können.

Enterokokken in 100 ml (nach ISO 7899-2)
Enterokokken können beim Menschen Infektionen auslösen. Sie gehören auch zu der Gruppe an Keimen, die auf fäkalen Ursprung hindeuten.

Koloniezahl bei 22° C in 1 ml (Anl. 1 Nr. 5, TrinkwV a.F.)
Eine erhöhte Koloniezahl kann als ein Hinweis auf Verunreinigungen auch nicht fäkaler Art sein.
Der Grenzwert für die Koloniezahl bei 22° ist maximal 100 KBE (Kolonie Bildende Einheiten) pro ml.

Koloniezahl bei 36° C in 1 ml (Anl. 1 Nr. 5, TrinkwV a.F.)
Eine erhöhte Koloniezahl kann als ein Hinweis auf Verunreinigungen auch nicht fäkaler Art sein. Man misst bei 22° und 36° die Koloniezahl, da es hier zu unterschiedlichen Werten kommen kann.
Der Grenzwert für die Koloniezahl bei 36° ist maximal 100 KBE (Kolonie Bildende Einheiten) pro ml.