Rammbrunnen oder Schlagbrunnen
Nutzbrunnen für die Landwirtschaft
Heute finden Rammbrunnen – auch Schlagbrunnen genannt – hauptsächlich in ländlichen Gebieten Verwendung. Das aus diesen Versorgungsanlagen gewonnene Wasser entspricht nicht den hohen Anforderungen, die die Trinkwasserverordnung an das Trinkwasser in Deutschland stellt. Der Grund hierfür liegt in erster Linie in der zu geringen Tiefe solcher Brunnentypen.
In lockerem Boden kommt ein Rammbrunnen maximal auf eine Tiefe von sieben Metern. Zur Versorgung von Weidetieren und zur Bewässerung von Feldern und Gärten liefert er jedoch in der Regel Wasser von ausreichender Qualität. Die ersten Rammbrunnen wurden im Jahre 1868 von den Engländern im Feldzug gegen Äthiopien – damals Abessinien – verwendet. Deswegen wird der Rammbrunnen auch Abessinierbrunnen genannt.
Rammbrunnen – Brunnenbau leicht gemacht
Der Bau eines Schlagbrunnens ist einfach und kostengünstig und kann sowohl von einer Fachfirma als auch von einer Privatperson durchgeführt werden. Wegen der geringen Tiefe kann über Rammbrunnen meist nur ein paar Jahre Wasser gewonnen werden. Meist reicht die Wassermenge auch nur für die Bewässerung von Pflanzen aus. Überprüfen Sie das Brunnenwasser in regelmäßigen Abständen zur Eigenkontrolle, da Wasserbelastungen meist auf den ersten Blick und mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Über Nutztiere können schwere Schadstoff- und Keimbelastungen an den Menschen weitergegeben werden. Auch der Kontakt mit belastetem Wasser oder dadurch kontaminierten Anbauprodukten kann eine Gefahr für Endverbraucher darstellen.
Rammbrunnen – was gilt es zu beachten?
Zum Bau des Brunnens sind ein möglichst lockerer Boden und eine Wasser führende Schicht, die relativ nah an der Erdoberfläche liegt, Voraussetzung. Ein Rammbrunnen wird angelegt, indem ein angespitztes Stahlrohr von einer Fachfirma oder auch von einem Laien in den Boden getrieben. Durch eine manuelle oder elektrische Pumpe wird dann das Wasser gewonnen. Bald ist der Filter am unteren Ende des Brunnenrohres übervoll mit Ablagerungen, sodass meist nach 5-7 Jahren ein neuer Rammbrunnen an einer anderen Stelle installiert werden muss.
Ist das Wasser besonders kalk- und eisenhaltig, kann dies auch schon früher notwendig werden. Schlagbrunnen werden heutzutage häufig zur Versorgung von Weidetieren und zur Bewässerung von Gartenanlagen oder Feldern genutzt. Die Belastung des Grundwassers durch verschiedene Keime oder Schadstoffe sollte auch bei reinem Nutzwasser nicht unterschätzt werden.
Tipps für Brunnenbetreiber:
• Das Grundwasser kann durch Schadstoffe stark belastet sein!
• Überprüfen Sie Brunnenwasser regelmäßig, um Übertragung von Keimen auf den Menschen zu verhindern.
• Der Bau eines Rammbrunnen durch Fachfirma ist meist erfolgsversprechender.